Die Balance zwischen Beziehung und Herausforderung ist ein zentrales Thema in Erziehungs- und Führungskonzepten. Haim Omer hat mit seinem Ansatz der „Neuen Autorität“ verdeutlicht, wie eng Beziehung und das Setzen von Herausforderungen miteinander verwoben sind.
Grundprinzip: Neue Autorität nach Haim Omer
Die „Neue Autorität“ legt den Fokus nicht auf Kontrolle und Gehorsam, sondern auf Präsenz, Selbstkontrolle und eine Verbindung auf Augenhöhe. Omer sieht Autorität als ein Modell, das durch Beziehungsarbeit und konsequente, aber respektvolle Interventionen entwickelt wird.
Die Beziehung als Fundament
Eine vertrauensvolle Beziehung ist die Grundlage, damit Herausforderungen angenommen werden können. Je schwieriger eine Situation, desto wichtiger ist eine starke Beziehung: Herausforderungen werden leichter akzeptiert, wenn eine Bindung aus Verständnis, Respekt und Kommunikation besteht.
Beziehung heißt nicht Nachgiebigkeit. Sie ist geprägt von Zugewandtheit, Zuhören und Verlässlichkeit.
Herausforderung braucht Beziehung
Nach dem Grundsatz „Je größer die Herausforderung, desto mehr Beziehung“ gilt: Wenn Kinder, Jugendliche oder Mitarbeiter mit Schwierigkeiten oder Widerstand konfrontiert werden, ist eine intensive Beziehung notwendig, um Frustrationen auszuhalten und an Lösungen zu arbeiten. Forderungen und Grenzen ohne Beziehungsangebot führen schnell zu Widerstand oder Rückzug.
Starke Beziehung wirkt wie ein „Sicherheitsnetz“: Sie gibt Halt, auch wenn große Herausforderungen gemeistert werden müssen.
Praktische Umsetzung im Sinne Haim Omers
Präsenz zeigen: Erwachsene bleiben im Kontakt, sind ansprechbar und signalisieren, dass sie auch in schwierigen Situationen nicht aufgeben.
Transparenz & Dialog: Autorität wird gemeinsam mit dem Gegenüber gestaltet. Feedback und Austausch sind wesentliche Bestandteile.
Netzwerkbildung: Die Einbindung von Familie, Kolleg:innen oder Freund:innen kann Beziehung stärken. Herausforderungen werden gemeinsam getragen.